Mekong-Stimmung

Chau Doc – Vinh Long – Ho Chi Minh City (Saigon)

Wir sind die einzigen an diesem Tag, die per Bus und Boot von Phnom Penh über die Grenze nach Vietnam reisen wollen. Und so haben wir unsere private Fahrt per Mini-Van durch die ländliche Gegend von Kambodscha und unser privates Boot bis ins vietnamesische Chau Doc. Die Regenzeit ist gerade vorbei. Alles ist saftig grün, reichlich Ernte überall, kleine Stelzenhäuser um uns herum und immer wieder freundliche „Hello“-Rufe aus den Häusern, den angrenzenden Reisfeldern und vorbeiziehenden Booten. Die Fahrt auf einem der Kanäle des Mekong ist eine herrlich entspannte Weiterreise und stimmt uns freudig auf das nächste Land. Vietnam also!

Chau Doc ist ein Tor zum Mekong-Delta und unser erster Stopp. Wir bleiben nur zwei Nächte, denn die Stadt ist keine Schönheit und wir wollen schnell weiter ins zentralere Delta. Allerdings wollen wir uns die Aussicht vom „Sam Mountain“ in Chau Doc nicht entgehen lassen und stürzen uns am nächsten Tag mit den Rädern ins Getümmel. Das Geheimnis auf den Straßen in Vietnam lernen wir schnell: Nicht stehenbleiben! Nicht umdrehen! Keine reflexartigen Bewegungen! Einfach drauflos! Augen zu wäre manchmal auch angebracht, aber nicht zu empfehlen! ☝️

Irgendwann wird die Stadt zum Dorf und wir erreichen eine Gegend, die unseren Puls beruhigt. Reisfelder. Obstplantagen. Schmale Wege ohne Hupen, Staub und „ums Leben bangen“. Wir genießen die Landschaft, das ruhige Gesicht von Chau Doc, umfahren den Sam Mountain und schlängeln uns durch die Orte am Rande des Hügels. Am ‚Phouc Dien Tempel‘ machen wir Halt und staunen über die kleinen Höhlen, in denen Buddhas sitzen, die feinen Details der Gartenanlage und die einmalige Aussicht. Bis zur kambodschanischen Grenze können wir schauen. Hier verweilen wir einen Moment, schnappen Luft, tanken Energie und verschwinden dann wieder im Tumult von Chau Doc. Eine Runde Billard, ein Bier auf der Dachterrasse beim Sonnenuntergang und schon geht es für uns weiter nach Vinh Long.

Hier wollen wir bei einer Familie Gast sein und dem Leben der Menschen im Delta näher kommen. Direkt-Busse nach Vinh Long gibt es nicht, Haltestellen wohl auch nicht und so buchen wir den Bus nach Saigon und versuchen dem Fahrer zu sagen, wo wir raus wollen. Unsicheres Kopfnicken und wir, samt Rucksäcke werden im Bus verstaut. Nach knapp drei Stunden wird an uns gerüttelt und mit den Händen wild gestikuliert. Wir müssen raus! Schnell! Ehe wir uns versehen, stehen wir auf einer sechsspurigen Straße und Trucks, Autos, Roller, Busse rasen an uns vorbei. Unsere Rucksäcke liegen neben uns und fragend sehen wir uns an. Wo sind die angekündigten Motorbike-Taxis, die uns zur Fähre bringen?! Unser Homestay ist nicht in Vinh Long Stadt sondern auf einer kleinen Insel direkt auf dem Mekong und nur mit einer Fähre zu erreichen. Endlich! Da rollen zwei Gestalten auf uns zu, eine Wahl haben wir nicht. Auch hier kommen wieder Hände und Zeichen zum Einsatz, um zu erklären, wo wir hin wollen. Es scheint zu klappen und schnell werden unsere Rucksäcke zwischen die Beine geklemmt, ein provisorischer Helm auf dem Kopf und wir hinten auf dem Motorrad platziert. Gut festhalten, Helme nicht verlieren und Rucksäcke festkrallen. Etwas verkrampft kommen wir am Fährableger an und schauen wohl erneut so hilfesuchend, dass uns unser Homestay-Besitzer sofort erkennt. Aufatmen! Eine kurze Überfahrt und ein kleiner Fußmarsch. Durchatmen! Ein Bungalow inklusive Hängematten und Außendusche erwarten uns inmitten wilder Natur. Genug Abenteuer für heute!

Die ersten Tage in Vietnam waren auch für unsere Mägen ein Abenteuer und zwingen uns nun zu etwas „Vorsicht“ und Ruhe. Die Mutti des Hauses macht uns am ersten Abend Süppchen, Reis und Gemüse. Neidisch blicken wir auf die Tische nebenan… Fisch, selbstgedrehte Frühlingsrollen, vietnamesische Reispfannkuchen, gebratenes Hühnchen, Früchte. Wir denken an unsere Mägen und freuen uns einfach auf die nächsten Abende, an denen es uns wieder besser geht. Denn die Familie lädt jeden Abend zum Essen ein.
Wir gönnen unseren Körpern etwas Ruhe und nutzen die Hängematten ausgiebig. Nach zwei Tagen fühlen wir uns wieder etwas fit und wollen erkunden… wir schnappen uns ein Rad und fahren drauflos. Alle paar Meter halten wir, entdecken neue Früchte an den Bäumen und freuen uns wie kleine Kinder. Wir trinken eine frische Kokosnuss und erkunden weiter diese Oase. Am nächsten Tag starten wir vor Sonnenaufgang zum Floating-Markt, früher hat man hier den Handel auf dem Mekong erlebt, mittlerweile sind nur noch vereinzelt Boote unterwegs. Eines der vielen Dinge, die sich durch den Fortschritt der Zeit ändern. Der Handel boomt und die Boote sind nicht mehr zeitgemäß, nicht schnell und flexibel genug. Traditionen weichen der Moderne! Zum Glück nicht überall. Wir besuchen im Anschluss eine Süßwarenfabrik, hier wird noch nach alten Traditionen hergestellt und wir lernen neue vietnamesische Leckereien kennen: Kokosbonbons, Puffreis und Reiswein. Am Ende sind wir gut versorgt für die nächsten Wochen 😋 !

Unsere Reise im Süden Vietnams endet mit Saigon. Gerne wären wir länger in Vinh Long geblieben, aber der Flug ab Saigon ins zentrale Vietnam ist schon gebucht. Saigon, das heutige Ho Chi Minh City, ist eine asiatische Metropole, die ihresgleichen sucht. 8 Millionen Einwohner, 9 Millionen Roller. Auch hier überrollt die Moderne und der Tourismus die Stadt so schnell, dass einem das rasante Wachsen unkontrolliert, wenn nicht sogar beängstigend vorkommt. Garküchen neben Gucci, Pferdewagen neben Mercedes, Wellblechhütten neben Fünf-Sterne-Hotels. Noch immer nicht ganz fit, schlendern wir gemütlich durch die Straßen und nutzen das westlich-asiatische Angebot: westlicher Mocha, vietnamesischer Ca Phe Sua Da, westliche Pizza, vietnamesische Phó, westliche ShoppingMalls, vietnamesischer Ben-Thanh-Markt und im Anschluss eine vietnamesische Massage im westlichen Spa-Ambiente. Ein typischer Saigon-Tag, ein Mix aus Tradition und Moderne, geht zu Ende und wir freuen uns auf viel Natur in Zentralvietnam.

Aussicht vom Phuoc-Dien-Tempel bis über die kambodschanische Grenze.
‚Wächter‘ in den Höhlen des Tempels.
Buddha-Statue auf dem Sam Mountain.
Verdientes! Feierabendbier! 😀
Kleines Fischerboot auf dem Mekong.
Teil des ‚Floating Market‘ – viel mehr war dann auch nicht.
Volle Ladung Reis! Das reicht für ein paar Tage..
Leben auf dem Wasser: Muddi macht die Wäsche reine! 😀
Herstellung von karamelisiertem Puffreis. Kurze Zeit später Teil unseres Gepäcks 😛
Früchte-Vielfalt in Vinh Long.
Ben-Thanh-Market in Ho Chi Minh City.
Tradition.
Moderne.

*Persönliche Empfehlungen für Essen, Unterkünfte, Sonstiges:

Vinh Long:
Ngoc Phuong Homestay (Bungalow mit Hängematte, Außendusche, Moskitonetz und großen Betten inkl. Frühstück USD 20/ pro Nacht)

Saigon:
Temple Tree Spa (Traditionelle vietnamesische Massage inklusive Hot Stone USD 17/ 60 Minuten)

 

Umbruch-Stimmung

Kambodscha

Am Flughafen von Siem Reap füllen wir die Unterlagen für unser Visum aus, drängeln mit vielen anderen Visumwartenden vor den Schaltern und freuen uns, als mit unseren Pässen gewunken wird. Rucksäcke holen und unser Tuk-Tuk suchen. Mit einem Strahlen werden wir begrüßt, das Herz geht auf!
Das Bild von Kambodscha ist die ersten Meter durch die Straßen das Gleiche wie vor sechs Jahren: Tuk-Tuks, Hupen, Kühe, Schweiß auf der Haut, Staub, lächelnde Menschen, Müll, Essensstände, Motorroller, tausend verschiedene Gerüche.
Beim zweiten Blick merkt man, dass sich vieles verändert hat. Das Städtchen, das Tor zu den Tempeln von Angkor, scheint rasant gewachsen zu sein. Viele neue Hotels der großen Namen, unzählige Busse und auch ein KFC und Burger King haben es mittlerweile nach Siem Reap geschafft. Die westliche Welt dringt unaufhörlich vor!

Unsere Unterkunft liegt etwas abseits und nicht ganz so im Trubel der Menschenströme. Auch hier werden wir sehr herzlich begrüßt und sind überwältigt von unserem Zimmer, welches keine Wünsche offen lässt, für den Bruchteil der Kosten, welches das Zimmer in Singapur verschlungen hat – nur gut, dass wir mindestens drei Nächte hier bleiben wollen. Zum Einen, um uns die Tempel von Angkor anzuschauen und zum Anderen, um in Kambodscha anzukommen. Unser Guesthouse-Besitzer hat leider noch eine Nachricht, die unsere Pläne ein wenig umwirft… genau an diesem Wochenende werden 5000 Mönche am Tempel Angkor Wat erwartet, denn der Premierminister lädt ein. Nicht genug, denn der jährliche Halbmarathon findet ebenfalls statt. „Wird schon passen“ denken wir, schwingen uns am nächsten Morgen motiviert auf unsere Fahrräder und radeln in Richtung der Tempelanlage.
Angkor Wat ist das größte religiöse Bauwerk der Welt, die vielen anderen Tempel sind ebenso mächtig, anmutig und geschichtsträchtig, alles zusammen laut Historiker wohl eine der ersten Metropolen in Südostasien, die den langen Weg der Religion und des Glauben widerspiegelt. In Kambodscha vereinen sich Buddhismus und Hinduismus.

An alle Götter glauben auch wir, als wir uns mit unseren Rädern die Straßen entlang kämpfen. „Nur Mut“ ist die Devise und die Hoffnung, dass die Straßen nur in der Stadt so überfüllt sind, lässt uns etwas aufatmen. Leider stirbt diese Hoffnung schon bei Ankunft am kleinen Eingangstor. Die Straßen des Areals von Angkor, sind ebenfalls überfüllt, einige Tempel abgezäunt und die Vorbereitungen für die Großveranstaltungen im vollen Gange. Wir kämpfen uns durch die Busse, Autos, Vans, Tuk-Tuks, vorbei am Sicherheitspersonal und den Standverkäufern, durch die Abgase, den Staub und die Sonne und schauen die Tempel an, die vom Trubel verschont werden. Schweiß- und staubgebadet kehren wir unbeschadet zurück, essen gleich zwei Portionen zum Abend und fallen hundemüde ins Bett. Wir beschließen am nächsten Morgen auf die große Tempeltour zu verzichten, alle Einheimischen raten ebenso davon ab… wofür man sonst 7-8 Stunden braucht, sollte man nun 13-14 Stunden einplanen. Das wollen wir nach dem kräftezehrenden Tag gestern nicht, stattdessen schlendern wir durch die Stadt und beobachten was aus Siem Reap geworden ist.
Aus einer Straße mit Pubs ist ein Viertel mit Bars, Restaurants und Clubs geworden. Aus dem verschlafenen Markt eine Ansammlung von Verkäufern, die nicht mehr zu zählen sind. Vom ruhigen Flussufer nur noch ein Eingang zum grellleuchtenden Nachtmarkt und das Ufer übersät mit mobilen Cocktailbars, Essensständen und Entertainmentangeboten. Die Bars sind gefüllt mit den Europäern, die den günstigen Spaß suchen, den jüngeren Reisenden, die die Nacht zum Tag machen und den Touristen, die für einen Tag kommen, Angkor Wat von der To-Do-Liste streichen und dann Siem Reap wieder verlassen. Bettelnde Kinder hat man von den Straßen verbannt, nun sitzen junge heranwachsende Frauen in den „Massagestudios“ und hoffen auf das schnelle Geld. Es scheint, als möchte Kambodscha dem großen Bruder Thailand nacheifern und schaut auf die falschen Beispiele.

Mit vielen Eindrücken hüpfen wir früh ins Bett, denn der Wecker klingelt halb fünf. Wir wollen den Tag nach all den Veranstaltungen nutzen, um uns Angkor Wat noch vor unserer Abreise beim Sonnenaufgang anzuschauen. Müde sitzen wir in unserem Tuk-Tuk, Musik dröhnt noch aus den Bars und Menschen gehen entweder gerade nach Hause oder stehen gerade auf. Neben uns immer wieder Tuk-Tuks mit müden Menschen und einem Lunch-Paket, das Indiz, dass diese Tuk-Tuks das gleiche Ziel ansteuern. Angkor Wat!
Wir hatten nicht die romantische Vorstellung allein zu sein, aber was wir dann sehen, ist für uns bald mehr Attratkion als der Tempel. Stau auf den Straßen, hunderte von Menschen und von friedlicher Sonnenaufgangsstimmung keine Spur. Kaffee! Da hilft nur Kaffee! Wir warten, bis die Sonne es etwas über die Tempel geschafft hat und schauen uns dann das Bauwerk von innen an. Auch hier Schlangen von Menschen. Atemberaubend trotzdem! Irgendwie finden wir unser Tuk-Tuk samt Fahrer in der Menge wieder und steuern direkt unseren Bus zur Weiterreise nach Phnom Penh an.

Auf dem Weg von Siem Reap nach Phnom Penh überlegen wir, wie wir weiter durch Südostasien reisen wollen… zwei Überlegungen gibt es: entweder viel sehen und nur kurz überall verweilen oder die Anzahl der Orte beschränken und diese er’leben‘, den Alltag spüren und an den Orten anzukommen. Die Entscheidung ist schnell gefallen und so werden aus zwei Tagen Phnom Penh vier. Die Sehenswürdigkeiten werden zur Nebenattraktion, viel mehr genießen wir die tägliche Routine, das „sich auskennen“, die nette Bananenverkäuferin vor der Tür und das sich tägliche Freuen unseres Papaya-Salat-Stand-Besitzers beim Aufgeben unserer Bestellung. Wir mögen das Vertraute und wollen dies für unsere Reise so beibehalten. Durchatmen, ankommen bei uns und an dem Ort, welchen wir für ein paar Tage unser Zuhause nennen.
Phnom Penh bekommt von Tag zu Tag mehr Gesicht und die traurige Geschichte der Khmer ist zwar präsent, aber eben nur noch ein Teil der Stadt. Wir genießen die zahlreichen Pagoden, machen eine Mekong-Bootsfahrt zur „Silk-Island“, schlendern durch die turbulenten Märkte, bestaunen den Königspalast und nehmen an einer von Mönchen geleiteten „Offenen-Meditation-Stunde“ im Tempel Wat Langka teil. Try to find the balance!

Die Vergangenheit von Kambodscha ist traurig und bedrückend, die Zukunft verspricht Prächtiges und Fortschritt, das Jetzt ist irgendetwas dazwischen und die Menschen versuchen das Beste daraus zu machen, mit viel Optimismus, Zufriedenheit und Glaube!

Bleibt nur zu hoffen, dass die westliche Welt und der geldbringende Tourismus das zarte Land nicht überrollt.

 

Viele wachende Gesichter im Tempel Angkor Thom.
Würgefeigen erobern die Tempel Ta Prohm, die als Kulisse für den Film Tomb Raider dienten, zurück.
Dieser Tempel wurde mit Papierkerzen für die bevorstehenden Feierlichkeiten versehen.
Morgens 5 Uhr am Angkor Wat.. Das ist NICHT die Sonne! 😀
Das Warten hat sich gelohnt – Sonnenaufgang über der Tempelanlage.
Nicht nur wir haben uns früh aus den Federn gequält..
Angkor Wat im Licht des Sonnenaufgangs.
Markt in Siem Reap. Hier gibt es alles für ein gutes Essen!
Papaya-Salat! Dazu gab es Klebreis und fritierte Hähnchenflügel.
Seidenproduktion – leider ohne gutes Ende für die Schmetterlinge 🙁
Endprodukt – pro Tag entstehen etwa 40 cm Schal an einem solchen Webstuhl.
Königspalast in Phnom Penh.

 

*Persönliche Empfehlungen für Essen und Unterkünfte:

Siem Reap: 
Dee Café (Gerichte, z.B. Kambodschanisches Amok für unter USD 3/ super lecker/ wir waren dreimal dort und jedesmal begeistert!)

Phnom Penh: 
The Penh (große, moderne, saubere Zimmer/ Doppelzimmer mit Badezimmer für unter USD 25)

artillery Café (‚Organic, healthy, raw, vegan, superfoods‘ – ein Himmel für gesundes Essen/ Gerichte zwischen USD 5-8)

‚Um die Ecke beim artillery‘ – Papaya-Salad-Stall: Auf der Karte gibt es Papaya-Salat in allen möglichen Varianten, Klebreis, Hühnchen zusammen für ca. USD 2

Konsum-Stimmung

Singapur

Müde landen wir morgens sechs Uhr in Singapur und sind erschlagen, von dem „besten Flughafen der Welt“. Blink Blink, Boutiquen, Kaffeebars, Restaurants… Zuviel von allem, nach dem beschaulichen Neuseeland und den entspannten Fiji-Inseln. Wir lassen uns hinreißen, bereichern Starbucks und verweilen ein wenig in der kleinen Flughafen-Stadt, bevor wir in unser Hotel einchecken. Schon in Deutschland haben wir Eckpunkte gesetzt und drei Hotels gebucht. Singapur, Bangkok, Dubai. Hier gönnen wir uns etwas Luxus, ansonsten planen wir die restliche Zeit in einfachen Hostels, Homestays und Backpacker-Unterkünften unterzukommen. Allerdings ist uns nach einem Monat Gemeinschaftsbad, ein Doppelzimmer mit eigenem Badezimmer ein Standard, den wir uns gönnen möchten. Wir mutieren vom Backpacker zum Flashpacker, was wohl im Alter von über 30 unter Reisenden mit einem Augenzwinkern als Entschuldigung gilt 😅 !

Da kommen wir also an, in unserem Hotel… nicht mit Taxi sondern mit Flughafenshuttle, nicht mit Rimowa-Koffern sondern mit Rucksäcken, nicht mit Label-Schuhen sondern mit FlipFlops… schon in der Lobby bemerken wir, wir fallen etwas auf. Wir ignorieren die Blicke und freuen uns auf ein Doppelzimmer mit Regendusche und großem komfortablen Bett. Wir huschen nur für einen kurzen Besuch auf den Food-Market aus dem Zimmer und füllen unsere Bäuche mit leckerem, günstigen Singapore-Food. Der Geschmack von Asien löst Glücksgefühle aus!

Erst am nächsten Tag starten wir zum Sightseeing. Da wir bereits am darauf folgenden Tag weiter fliegen, entscheiden wir uns für eine HopOn-HopOff-BusTour – sieben verschiedene Busrouten durch die Metroplole, 24 Stunden, ein Ticket – der Sehenswürdigkeiten-Marathon startet… nach der Hälfte der Zeit streiken wir und hüpfen aus dem Bus, um uns eine Essenmöglichkeit zu suchen. Von Tim als Tipp erwähnt stolpern wir zufällig über das „Boon Tong Kee“ und lassen uns bald darauf das „beste Hühnchen Singapur’s“ schmecken. Gestärkt geht es weiter und wir lassen uns von dem Bus durch Chinatown, die Orchard-Street, vorbei am Singapur-Flyer und dem berühmten Raffles-Hotel bis zu den Gardens By The Bay fahren. Den Sonnenuntergang sowie die Lichtshow, die jeden Abend auf dem Singapur-River stattfindet, wollen wir uns auf der Plattform vom Marina Bay Sands ansehen. Ein Meer aus Wolkenkratzern, das einen von oben etwas weniger stresseinflößend vorkommt. Die Farben und die Musik der Show gehen dabei fast unter.
Neues verdrängt Altes. Land verdrängt Wasser. Reich verdrängt Arm. Was hier aus dem Nichts erschaffen wurde, ist einfach Superlative. Singapur steht für Wohlstand, Luxus, Erfolg. Die Weiterreise nach Kambodscha wird ein starker Kontrast – wir freuen uns auf ein anderes Gesicht von Südostasien!

Aussicht auf die ‚Gardens By The Bay‘ und das ‚Marina Bay Sands‘ (MBS).
Viel Grün zwischen den Wolkenkratzern.
Boon Tong Kee – Empfehlung von Tim!
Hühnchen satt!
Auch der Nachtisch darf nicht fehlen 😉
Weihnachtsstimmung in Singapur.
Aussicht vom MBS – Schiffe, soweit das Auge reicht!
Skyline bei Sonnenuntergang.
‚Gardens By The Bay‘ von oben.
Singapurs Riesenrad – der Singapore Flyer – bei Nacht.
Skyline bei Nacht.

Paradiesische Stimmung – Don’t lose hope!

Fiji

Bula! Bula!
Freundlich und mit einem Schwall feucht-heißer Luft werden wir auf der Hauptinsel der Fiji-Inseln begrüßt. Wenn die Neuseeländer noch höflich geschlossene Lebensmittel durch die Zollkontrollen ließen, sind die Fijianer etwas strenger und der teuer erstandene neuseeländische Manuka-Honig muss am Flughafen verweilen. Eine Verwahrgebühr wird fällig und beim Weiterflug dürfen wir ihn wieder abholen. 🙏
Unsere erste Nacht verbringen wir auf der Hauptinsel und stellen schnell fest, dass dies noch nicht das Paradies sein kann, von dem alle schwärmen. Unser Abstecher in die Südsee ist ein teures Vergnügen… wir haben Zweifel, ob es das wert ist, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. ☝️
Wir haben uns neben der Hauptinsel für ein kleines Inselhopping entschieden und werden zwei weitere Inseln besuchen. Dort haben wir Mehrbettzimmer gebucht, „Essenpakete“ müssen vor Ort erstanden werden, denn auf jeder Insel gibt es neben der jeweiligen  Unterkunft in der Regel keine weitere Möglichkeit, an Nahrung zu gelangen.  Wir haben keine großen Erwartungen, wer viel sehen und lang reisen möchte, muss Abstriche machen.

Vom Hafen der Hauptinsel startet am nächsten Morgen unser Boot zu den Mamanucas und den Yasawas Inseln. Immer wieder hält das Boot vor kleinen Inseln mit traumhaften Stränden. Kleinere Boote kommen, Menschen steigen aus und zu. Transfer auf den Fiji’s. Nach 2 Stunden holt auch uns ein kleines Boot ab und wir steuern unser erstes Ziel an: das Octopus Resort! Am Strand singt das Personal für uns und wir bekommen einen Cocktail zur Begrüßung. Wir versuchen unsere Euphorie zu zügeln, aber all unsere Erwartungen werden übertroffen. Alles hier hat Resort-Niveau! Wir sind dankbar, dass neben all den Bungalows und Strand-Villen der Eigentümer es auch „Low Budget“-Reisenden möglich macht, dem
Paradies so nah zu sein. Die Mahlzeiten haben hochklassiges Niveau und nach all dem Campingessen ist ein Drei- bis Vier-Gänge-Menü am Abend für uns sterneverdächtig!
Wir lernen Tim aus Kanada kennen und lassen uns zur Teilnahme am abendlichen „Crab-Race“ überreden. Jeder investiert 5 Fiji-Dollar und sucht sich einen Krebs aus, der für einen ins Rennen geht. Insgesamt nehmen sage und schreibe 35 Krebse daran teil, unsere Nummer 16 war nie mehr gesehen*. Dafür gewinnt Tims Krebs und er lädt uns am nächsten Morgen mit dem gewonnen Champagner zum Frühstück ein. Don’t lose hope! ☝️
Wir werden Tim auf unserem Inselhopping immer wieder begegnen und er bleibt eng mit unseren Fiji-Erinnerungen verbunden.
Nach zwei Tagen geht es schon weiter zur nächsten Insel und dem Blue Lagoon Resort. Zwei weitere Stunden trennen uns von der berühmten Insel, dem Schauplatz des Films „Die blaue Lagune“. Wir sind gespannt, denn wir sind uns sicher, dass das Octopus nicht zu steigern ist. Wir werden nicht enttäuscht – neue Insel, neues Resort, gleicher „Standard“ und wir werden von Tim begrüßt.

Nachdem wir von anderen Reisenden immer wieder gefragt werden „Was habt ihr heute unternommen?“ oder „Was habt ihr morgen geplant?“ trauen wir uns nicht mehr mit „Strand, Lesen, Chillen, Essen“ zu antworten. Also wollen wir einige Aktivitäten, die angeboten werden, wahrnehmen. Wir leihen uns Schnorchel-Ausrüstung, machen eine Insel-Wanderung, Sebastian und Tim testen sich beim Limbo und wir genießen die Sonnenuntergänge. Es könnte ewig so weitergehen, aber „all good things come to an end“ und unsere Rückreise zur Hauptinsel ist unvermeidbar. Fünf Stunden bei starken Wellengang peitscht das Boot zurück. Unsere Unterkunft begrüßt uns herzlich: „Bula Bula, welcome home“ und mit dem Nebensatz „no water today, but maybe tomorrow“ – Republik Fiji – no hurry, no worry.
Glücklich über fließendes Wasser am Morgen nutzen wir den Tag, denn unser Flieger geht erst um Mitternacht. Wir besuchen die Gärten beim „Sleeping Giant“, einen Hindu-Tempel, den Markt von Nadi und lassen uns an den Mud-Pools erst mit Schlammpackungen und anschließend mit einer Fiji-Massage verwöhnen. Entspannt geht es zum Flughafen, dort holen wir unseren Honig aus dem Hochsicherheitstrakt der „Bio-Security“ und wir sind bereit für unseren 10-Stunden-Flug – dann wartet das Tor zu Südostasien auf uns: Singapur.

*Der sichere Rücktransport der unbeschadeten Krustentiere zum Strand wurde durch das Resort-Personal sichergestellt.

Ankunft am ersten Resort.
Aussicht beim Frühstück – könnte schlechter sein 😉
Sonnenuntergang auf den Mamanuca-Inseln.
Traumhafte Strände!
Tim und der Siegerkrebs #17!
Verabschiedung von Insel Nr. 1.
Aussicht während unseren ‚aktiven‘ Teils des Aufenthalts! 😀
Sonnenuntergang auf den Yasawa-Inseln.
Leider hat auch dieser Aufenthalt ein Ende.
Frösche in den Gärten des ‚Sleeping Giant‘.
Bananenstaude.
Fällt fast nicht auf! 😀
Besuch der Mud Pools.